Viel Technologie f�r die Kreativit�t
Die Fespa ist seit vielen Jahren konstant auf Wachstumskurs und soll auch in diesem Jahr weiter wachsen. Die Messe wird zehn Hallen des Hamburger Messegeländes belegen. Erwartet werden auch diesmal deutlich mehr als 700 Aussteller, ähnlich wie bei der letzten Fespa-Veranstaltung, die 2015 in Köln stattfand.
In diesem Jahr lautet das Motto der Messe «dare to print different». Damit sollen die Messebesucher vor dem Hintergrund des wachsenden Konkurrenzdrucks in der Branche dazu aufgerufen werden, «Neuerungen zu erkunden, mit denen sie ihren Aktionsradius erweitern und noch dynamischer agieren können», so Roz McGuinness, Divisional Director der Fespa. Dabei sei die Mehrheit derjenigen, die in neues Equipment investiert, dadurch motiviert, dass sie neue Märkte erschliessen und neue Produkte und Dienstleistungen anbieten wollen.
Neuer Messeturnus
Die Fespa, die bislang alle zwei Jahre stattfindende internationale Flaggschiff-Ausstellung für den Sieb-, Textil- und digitalen Grossformatdruck wird ab 2017 jährlich ausgerichtet. So soll nun in jedem Jahr das gesamte Spektrum des Sieb-, Digital- und Textildrucks auf der Messe vertreten sein. Die Fespa Digital, die seit 2006 im jährlichen Wechsel mit der Fespa stattfand, wird in die Fespa eingegliedert.
Besuchern der Fespa stehen auch die Parallelveranstaltungen European Sign Expo und Printeriors offen. Die European Sign Expo 2017 wird, so die Veranstalter, die umfangreichste Ausstellung in ihrer fünfjährigen Geschichte. Rund 75 Aussteller zeigen zum Beispiel LED- und Neon-Displays, Gravuren und Ätzverfahren sowie Gebäudebeschilderung.
Die Printeriors wird auch in der zweiten Auflage in Form eines fiktiven Hotels mit gedruckten Innendekorationen präsentiert. Die Exponate reichen von bedruckten Bodenbelägen, Tapeten, Heimtextilien einschliesslich Bettwäsche und Vorhängen bis hin zu Keramik- und Glasartikeln, spiegelnden Oberflächen, Möbeln und dekorativen Textilien.
Umfangreiches Seminarprogramm
Wie es bereits Tradition ist, wird auch die diesjährige Fespa von einem umfangreichen und kostenlosen Seminarprogramm begleitet. Auf dem Programm stehen Vorträge von Fachreferenten, die an allen Messetagen in einem zentralen Seminarbereich angeboten werden. Ebenfalls wieder mit dabei ist die Wrap-Master-Weltmeisterschaft, bei der die besten Folierer der Welt ihr Können unter Beweis stellen.
Nach der Umfrage von 2014/2015 startet die Fespa nun den zweiten internationalen Print Census, um wichtige Markttrends und mehr über die Herausforderungen und Chancen für Druckdienstleister in Erfahrung zu bringen. Ausgehend von den Ergebnissen der Umfrage soll das künftige Angebot der Fespa gestaltet werden.
Die Teilnehmer werden zu den Themen Optimismus, Kundenwünsche, Produktmixveränderung, Digitaltechnologie, Textildruckwachstum und Zukunft des Schilder- und Display-Drucks sowie zu Nachhaltigkeitsthemen befragt. Die Auswertung erfolgt durch das unabhängige Marktforschungsunternehmen Keypoint Intelligence, die Ergebnisse sollen auf der Fespa in Berlin im Mai 2018 präsentiert werden.
Messetrends und Neuigkeiten
Auch in diesem Jahr gehört der digitale Textildruck, auf der Messe repräsentiert durch die Fespa Textile, die die gesamte Halle B6 einnimmt, zu den wichtigsten Wachstumsmärkten.
Die Studie «The Future of Digital Textile Printing to 2021» von Smithers Pira ?berechnet das Volumen des weltweiten Markts für digitalen Textildruck für 2016 auf 1,17 Milliarden Euro und sagt ein jährliches Wachstum vondurchschnittlich 12,3% im Zeitraum bis 2021 voraus. Dies wäre mehr als eine Verdoppelung des Markts binnen fünf Jahren, mit einem Volumen von 2,42 Milliarden Euro im Jahr 2021. Dabei hätte der Marktanteil digitaler Textildruckverfahren 2016 erst bei 2,8% des Gesamtvolumens gelegen.
So dürften digitale Textildrucksysteme bei den Investitionsplanungen oben auf der Liste stehen. Nicht weiter erstaunlich also, dass verschiedene Hersteller für die Fespa 2017 die Vorstellungen von Neuentwicklungen in diesem Segment planen.
So wird zum Beispiel Kornit (Stand D10, Halle B6) seine neue Avalanche-R?Serie mit Tinten-Rezirkulationssystem zeigen. Diese Technologie, die Kornit bereits in der Storm-Serie sowie den Allegro- und Vulcan-Printern einsetzt, soll Druckqualität, Zuverlässigkeit und Tinteneffizienz optimieren.
Mimaki, auf der Fespa 2017 mit gleich zwei Ständen (Halle A1, Stand A25 und Halle B6, Stand C50) vertreten, stellt für seine Textildirektdrucksysteme Tx300P-1800 und Tx300P-1800B ein neues hybrides Tintensystem vor. Mit diesem System erweitert der Hersteller die beiden Printer um die Möglichkeit, Pigment- und Sublimationstinten parallel zu verarbeiten. Zudem will der Hersteller seine neue Lösung für den 3D-Druck vorstellen.
Der Schweizer Anbieter Lüscher-Tschudi (Halle B 6, Stand A 80) wird in Hamburg eine Weiterentwicklung seiner 3,2 Meter breiten industriellen Digitaldruckmaschine T-Rex 320 unter der Bezeichnung T-Rex 320 Mark II zeigen. Darüber hinaus wird auch der neue, 3,2 Meter breite Textildrucker Raptor 320 sowie die neu entwickelte Thermofixiereinheit Therminator 320 zu sehen sein.
Seine neueste Lösung für den Bekleidungsdruck will das portugiesische Unternehmen ROQ (Halle B6, Stand D 80) zeigen. Der ROQ-Hybrid ist eine Digitaldruckmaschine, die in Synchronisation mit einer automatischen Siebdruckmaschine arbeitet.
UV-LED-Drucker legen weiter zu
Ein weiterer Bereich, der in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen ist, ist der UV-Druck. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich insbesondere UV-LED-Systeme, die zur Härtung der Tinten LEDs statt Quecksilberdampflampen nutzen und so deutlich Energie sparen.
Die beiden neuen UV-LED-Drucksysteme Vutek 3r und Vutek 5r wird EFI (Stand E30, Halle B7) erstmals in Hamburg zeigen. Die Printer wurden hauptsächlich für den Rolle-zu-Rolle-Druck von Signage- und Grafikanwendungen konzipiert, die Ausgabegeschwindigkeiten sollen bei 315 und 455 Quadratmetern pro Stunde liegen.
Agfa (Halle B5, Stand E20) wird unter anderem den neuen 3,2-Meter-Rollendrucker Jeti Ceres RTR3200 LED zeigen, der die Anwendung von Weissdruck und Primer kombiniert. Das UV-LED-Drucksystem wurde für Druckanwendungen im mittleren bis Highend-Bereich entwickelt und kann auf unterschiedlichen Medien in Einzel- und Doppelrollen mit einer Geschwindigkeit von maximal 186 Quadratmetern pro Stunde drucken.
Inca Digital (Halle A4, Stand D51) ist erstmals auf einer Fespa vertreten und will die Messe zum Anlass nehmen, um eine Reihe von neuen Produkten und Technologien zu präsentieren. Im Mittelpunkt des Messeauftritts soll die neueste Version des SpyderX stehen. Der Flachbettdrucker mit einer Druckfläche von 3,2 × 2 Metern bietet auch die Möglichkeit zum Rolle-zu-Rolle-Druck. Der, so Inca, kostengünstige Midrange-Drucker arbeitet mit sechs Farben plus Weiss.
Eine neuartige Technologie präsentiert Canon (Halle A1, Stand B55) mit dem UVgel-Druckverfahren. Der Hersteller zeigt auf der Messe die neue Océ Colorado 1640, die erste Rolle-zu-Rolle-Maschine, die diese Technologie einsetzt. Diese lässt, so Canon, die Tintentropfen auf dem Substrat nicht ineinander verlaufen. Erreicht wird das durch die Konsistenz der Farbe sowie durch eine gleichmässige Erwärmung des Substrats auf 28 Grad.
Grossformatige Weiterverarbeitung
Im Bereich der Weiterverarbeitung zeigt Roland (Halle B7, Stand E20) auf der Fespa 2017 die neue GR-Schneideplotter-Serie, die in Schneidebreiten von 1651, 1397 und 1075 Millimetern erhältlich ist. Der laut Herstellerangaben schnellste Schneideplotter seiner Kategorie schneidet mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1485 Millimeter pro Sekunde.
Ein Messehighlight auf dem Zünd-Stand (Halle B7, Stand D30) ist ein Cutter G3 3XL-3200, der im Zeichen des Trends hin zum verstärkten Einsatz von Textilien im Sign- und Display-Markt mit verschiedenen technischen Neuerungen ausgestattet ist. Diese sollen die Textilverarbeitung automatisieren und das Handling von textilen Rollenmaterialien vereinfachen.
Multi-Plot (Halle A1, Stand B46) wird auf der Messe neue Heatjet-Transferkalander zeigen. Die Geräte sollen sich durch ein neues Heizsystem mit besserer Energieeffizienz und Wärmeverteilung auszeichnen. Sie eigenen sich für die Sublimation und auch zum Thermofixieren von Pigment- und Dispersionsfarben sowie für die Sublifusion, dem Sublimationsdruck auf Baumwolle. ↑